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Drachenväter – Die Geschichte des Rollenspiels und die Geburt der virtuellen Welt

Das Buch Drachenväter ohne Cover
Das Buch Drachenväter ohne Cover

Für den 15. April war es angekündigt, das Buch Drachenväter von Tom Hillenbrand und Konrad Lischka. Pünktlich zum Starttermin hatte ich das Buch auch in den Händen. Ende März schrieb ich bereits eine kurze Ankündigung über dieses Buch. Heute komme ich endlich dazu, mal eine kurze Rezension darüber zu schreiben.

Das Buch habe ich gleich nach dem Erscheinen innerhalb von 2 Tagen quasi verschlungen, da Drachenväter die Entwicklung von Rollenspielen, gerade am Tisch beschreibt und neben Dungeons and Dragons, dem Urvater der Pen and Paper Rollenspielenoch ein paar andere Spiele dieser Art anreist. Später dazu mehr.

Beide Autoren sind durch ihre Arbeit beim Spiegel Online bekannt geworden. Wer mehr dazu erfahren möchte, liest zu diesen mehr auf der Wikipedia. Links dazu findet man wie gehabt unten am Artikelende. Aufmerksam bin ich auf dieses Buch beim Spiegel geworden, wo man einen Artikel zur Werbung und zum Marketing über dieses Buch schrieb, bzw es einfach ankündigte.

Das Buch selbst kommt als Hardcover-Band daher. Das Cover ist weiß und schlicht gehalten und zeigt auf einem Weißen Ikosaeder, dessen Kanten schwarz sind, den Titel in Schwarz, Untertitel und Autoren in Orange bis Gelb.Dazu gibts einen schwarzen Einband, auf dem ein Drache aus Feuer zu sehen ist, der sich in den Schwanz beist, dazu der Titel in Blautönen. Das Buch macht vom Material einen sehr soliden und gut gefertigten Eindruck, man riecht jetzt nach 2 Monaten noch sehr intensiv die Druckerschwärze beim Aufklappen des Buches, was kein Mangel ist, sondern für mich einfach dazu gehört.

Das Buch an sich liest sich recht gut, zwischen den Kapiteln merkt man nicht gleich, daß da eigentlich zwei Autoren am Werke waren. Der Schreibstil ist recht gut und verständlich gehalten und führt recht unterhaltsam durchs Buch. Aber… jaja jetzt kommt das große Aber. Da gibt es jede Menge Interviews, die gleich in Englisch gehalten wurden. Der Wechsel von Deutsch auf Englisch stört den Lesefluß ungemein, man hätte die Kommentare der Befragten durchaus ins Deutsche übersetzt ins Buch integrieren können.

Inhaltlich beginnt man schon zu Zeiten des alten Preußens, wo Herrscher und einflußreiche bzw Geldreiche Leute sich Figuren herstellten, mit denen sie bekannte große Schlachten nachspielen konnten. Man beschreibt den Werdegang dieser Konfliktsimulationen bis hin zum heutigen Rollenspiel, wie wir es kennen, am Computer. Einflußreiche Weltenbauer Robert Howard (Conan), Fritz Leiber (Lankhmar) und H. P. Lovecraft (Call of Cthulhu) haben dort Biografien bekommen, von Tolkien spricht man hauptsächlich nur über den Herrn der Ringe bzw über Den Hobbit. Zu Tolkien an sich, hätte ich mir mehr gewünscht, vielleicht auch noch ein Kapitel über Philliph Jose Farmer.

Im weiteren Buchverlauf geht man sehr detailiert auf das Pen and Paper Rollenspiel Dungeons and Dragons und seine Erfinder Gary Gygax und Dave Arneson ein, was dieses Jahr seinen vierzigstens Geburtstag hat. Verständlich zu diesem Jubiläum. Leider ist das Buch dann doch etwas zu D&D-lastig geworden, will heißen, daß andere Rollenspiele etwas zu kurz kommen. Klar, derer gibt es doch so einige am Markt. Aber die, auf die man ein bisschen einging (Midgard, Das schwarze Auge) hätte man doch noch ausführlicher behandeln können. Gerade hat auch DSA dieses Jahr seinen dreißigsten Jahrestag, also auch ein Jubiläum, was die eine oder andere Seite mehr wert gewesen währe.

Zu kurz kamen meines Erachtens auch die Computerrollenspiele, die auf ca 20 Seiten abgehandelt wurden. Man ist hier auf eine Auswahl aus den USA und dem fernen Osten (Japan) eingegangen, beispielsweise Ultima, Wizardry, Final Fantasy und Konsorten, aber Rollenspiele aus Deutschland findet man hier nicht wirklich. Gerade aus hießigen Gefilden stammen doch einige tolle Titel – die Nordlandtrilogie oder Drakensang, nur um einige zu nennen.

Fazit

Das Buch gibt durchaus einige tolle Einblicke in die Welt der Rollenspieler und ist als Lektüre zum Einarbeiten und Vertiefen in diese Materie gut geeignet. Bis auf die sprachlichen und inhaltlichen Unzulänglichkeiten ist das Buch lesenswert und zu empfehlen. Ich gebe daher diesem Buch drei Sterne von fünfen, und hoffe, daß die beiden Autoren sich noch einmal zusammenraufen und einen zweiten Teil zu anderen Rollenspielsystemen dazu schreiben.

Links

  1. Drachenväter.org
  2. Kurz gemeldet – Drachenväter – Die Geschichte des Rollenspiels
  3. Wikipedia – Konrad Lischka
  4. Wikipedia – Tom Hillenbrand

Weiterführende Informationen zu den hier angesprochenen Themen findet man auf der deutschen Wikipedia.

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